
Über AERIAL
Sie befinden sich hier:
Forschungsverbund AERIAL


Im Fokus von AERIAL steht die Frage nach den zentralen Mechanismen, die zur Entwicklung einer Alkoholabhängigkeit beitragen, mit besonderer Berücksichtigung von Komorbiditäten wie zum Beispiel depressiver Erkrankungen.
Es werden junge Erwachsene mit riskantem Trinkverhalten prospektiv untersucht, neue Wege der Früherkennung und des Patientinnen- und Patientenzugangs zum Versorgungssystem erforscht und bestehende Instrumente der Früherkennung evaluiert. Darauf aufbauend werden neue Computer-, Internet- und Smartphone-basierte Interventionen implementiert und ihre Akzeptanz und die Wirksamkeit in Machbarkeitsstudien getestet. Nach Ablauf der Studien wird die Implementierung entsprechender Maßnahmen im Gesundheitswesen angestrebt.
Um die Interventionen bestmöglich den verschiedensten Risiko- und Belastungsfaktoren anzupassen, konzentrieren sich alle Teilprojekte auf die Identifizierung und Erforschung möglicher Risiko- und Resilienzfaktoren und ihren Auswirkungen auf die Entwicklung und Aufrechterhaltung der Alkoholabhängigkeit.
Ein zentrales Projekt in AERIAL ist dabei die Fortführung einer Längsschnittstudie (IMAGEN) zu den neuronalen Grundlagen des riskanten Alkoholkonsums bei jungen Erwachsenen. Im Rahmen von IMAGEN wurden seit 2008 strukturelle und funktionelle bildgebende Untersuchungen sowie genetische Analysen europaweit bei 2000 Jugendlichen durchgeführt und in regelmäßigen Abstanden wiederholt. In AERIAL wird diese Erhebung jetzt im jungen Erwachsenenalter fortgesetzt.
Die an den vier deutschen Standorten Berlin, Dresden, Hamburg und Mannheim erhobenen Daten bilden die Grundlage, um die Entwicklung von Risiko- und Resilienzfaktoren auf epi-genetischer, neuronaler und sozialer Ebene genauer zu untersuchen. Parallel dazu wird in Tiermodellen der Einfluss sozialer Ausschließung in der Adoleszenz auf die Entwicklung des Alkoholkonsums untersucht. Die Ergebnisse dieser Analysen werden genutzt, um klinisch relevante Vorhersageprofile zu erstellen und diese für spezifische Interventionen zu nutzen.