
Projekt 3: Reduction of harmful alcohol and tobacco use in the general population by individualized e-coach assisted computer or smartphone interventions" (CS-I)
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Beteiligte Forschungseinrichtungen:
- Universitätsklinikum Tübingen (A. Batra)
- Universitätsmedizin Greifswald (C. Meyer, U. John)
- Universität zu Lübeck (H. J. Rumpf, G. Bischof)
Kooperationspartner:
- Charité – Universitätsmedizin Berlin (T. Neumann, C. Spies)
Projektbeschreibung:
Internetbasierte Interventionen im Suchtbereich können ein effektives Mittel zur Erreichung von Verhaltensänderungen sein. Allerdings bedarf es weiterer Studien, um ihre Effektivität mit gängigen Therapiemethoden zu vergleichen, den Einfluss von Setting- und sonstigen Moderator-Variablen zu beurteilen und geeignete Zielgruppen sowie Setting-Bedingungen zu identifizieren. Auch hinsichtlich geeigneter Inhalte einer Intervention, die sich an Menschen mit schädlichen Alkohol- und Tabakkonsum richtet, besteht noch Forschungsbedarf.
Neben der Etablierung geeigneter Strukturen zur Identifikation schädlichen Alkohol- und Tabakkonsums bei Patienten, die eine ambulante oder stationäre Behandlung aufgrund eines somatischen Leidens in Anspruch nehmen, bestehen die Hauptziele der geplanten Studie darin, eine auf einfachem Wege zugängliche Internet- und Smartphone-basierte Intervention zu entwickeln, die sich an Raucher richtet, die gleichzeitig einen riskanten Alkoholkonsum aufweisen und diese in einer Testphase ersten Nutzern bereitzustellen, um sie hinsichtlich ihrer Nützlichkeit und Anwenderfreundlichkeit evaluieren zu können. Die Proof-of-Concept-Studie soll diese Forschungslücke decken und Daten zur Machbarkeit, Akzeptanz, Selbstwirksamkeit und Veränderungsmotivation (readiness to change) und damit assoziierter Variablen erheben. Dafür wird eine onlinebasierte Computer- und Smartphone-Anwendung für Personen mit einem schädlichen Alkohol- und regelmäßigen Tabakkonsum entwickelt. Die Intervention wird computerbasiert individuell auf das jeweilige Risiko-, Konsumprofil und die spezielle Motivationslage des Nutzers zugeschnitten.
Es wird erwartet, dass die Probanden von dieser Intervention, die dazu konzipiert ist, die Veränderungsmotivation im Hinblick auf den Substanzkonsum und die diesbezügliche Selbstwirksamkeitserwartung zu erhöhen, profitieren, indem hilfreiche Strategien zur Verhaltensänderung mit moderner Technologie auf leichte Weise zugänglich gemacht werden. Als weitere mögliche Effekte der Intervention wird eine Reduktion des Tabak- und Alkoholkonsums sowie Veränderungen in den Konsummustern erwartet.
Auf der Basis quantitativ und qualitativer (in Einzelinterviews und Fokusgruppen) erhobener Daten der Rückmeldungen soll eine Optimierung des Onlineangebots erfolgen, ehe die Effektivität in einer randomisierten Interventionsstudie mit Parallelgruppendesign mit und ohne individualisierte Begleitung mit einer TAU-Bedingung miteinander verglichen wird.
Das Projekt CS-I ist Teil des Konsortiums zur Erforschung von Suchterkrankungen und eingebettet in die BMBF-Förderung eines Forschungsnetzes zu psychischen Erkrankungen.